Eine Vielzahl von Neben- und Haupttätigkeiten, die von zu Hause aus betrieben werden können, bieten eine reelle Chance, seine Karriere selbst in die Hand zu nehmen. Es gibt keinen Vorgesetzten mehr, der einem erzählt, was man zu tun hat. Man muss sich auch nicht mehr ärgern, wenn man bei der nächsten Beförderungen einfach übergangen wurde. Wer sich entschieden hat, von zu Hause arbeiten zu wollen, sollte allerdings genau wissen, was und wie er es tut.
Die eigene Selbständigkeit
Die wirtschaftliche Lage derzeit macht es vielen nicht einfach. Es gibt wenig Stellen, überall wird gespart, gekündigt und geschasst. Die Universitäten und Fachhochschulen überschütten den Arbeitsmarkt mit Absolventen. Mehr und mehr Deutsche denken über eine Selbständigkeit nach, sei es, um ihre Zukunft besser abzusichern, oder aber aus einer Arbeitslosigkeit herauszukommen. Architekten, Designer, Webmaster, Journalisten, Übersetzer und Texter – sie denken über eine zukünftige Rolle als Einzelkämpfer nach. Und viele stehen vor der Wahl: Arbeitslosengeld oder Gründungszuschuss? Kein Plan oder Businessplan? Aufgeben oder Loslegen?
Die Selbständigkeit erscheint vielen als die bessere Lösung. Die neue Generation von Krisengründern, die gerne bereit sind ihre Arbeiten von zuhause aus zu erledigen, ist eine Gruppe aus allen Teilen der Gesellschaft, wie die Deutsche Gründer- und Unternehmertagung in Berlin zeigte. Immer mehr Seminare für Gründerberatungen wie Workshops bedienen den wachsenden Markt. Die steigende Zahl der Teilnehmer zeigt, dass es einen enormen Bedarf gibt. Zwar sind Unternehmergründungen seit Jahren in Deutschland rückläufig und auf dem niedrigsten Stand seit 2001, wie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bekannt gab, doch dürfte sich dieses unter der Auswirkung der Wirtschaftskrise sehr schnell ändern.
Im Zeitalter des Internets arbeiten immer mehr Menschen von zu Hause. Die Zahl ist steigend und es ist für die meisten Geschäftsunternehmungen unerheblich, wo man sich aufhält. Wer in Bonn, Bremerhaven oder Berlin sitzt, kann Geschäftspartner in Paris, Bangkok, oder Nairobi haben, ohne viel hin und her reisen zu müssen.
Von zu Hause arbeiten kann viele Vorteile haben. Wer nun als Grafiker, Werbetexter oder Webdesigner von zu Hause arbeitet, tut dies in der Regel auf selbständiger Basis. Das Arbeiten von zu Hause funktioniert nach anderen Regeln. Es erfordert viel Disziplin und eine gute Organisation. Zudem müssen steuerliche Regeln eingehalten werden. Wer auf Auftragsbasis arbeitet, muss sein eigenes Marketing effektiv anbringen können. D.h., man muss in den verschiedenen Internetforen unterwegs sein und das ständig, um sich eine entsprechende Auftragslage zu sichern. Marketingstrategien müssen entwickelt werden und nur wer Angebot und Nachfrage kennt, hat gute Möglichkeiten, sich einen Namen zu schaffen.
Für einige ist die Gründung aus der Not heraus nur eine Zwischenlösung. Andere wiederum scheitern auf halber Strecke. Für die meisten allerdings kommt der allgemeine Notstand genau richtig, denn es gibt für Unternehmer keine bessere Zeit als eine Phase des Umbruchs. Krisenzeiten haben auch immer Chancen geboten, die es sonst nicht geben würde. Viele können einen Start in ihren Garagen oder kleinen Heimbüros zu geringen Unkosten wagen. Denn die notwendigen Dinge, die man für ein Büro braucht, um Arbeiten von zuhause aus zu starten, sind in den meisten Fällen bereits vorhanden. PC, Drucker, Telefon, Fax und Internetanschluss haben die meisten Haushalte sowieso. Warum also nicht diese bereits vorhandenen Einrichtungen nutzen und mit einer guten Geschäftsidee den Anfang wagen.
Ein guter Service und der richtige Umgang mit Auftragsgebern und Kunden ist unverzichtbar, denn sie sind mitentscheidend für den Erfolg. Wer nicht gern mit Menschen umgeht, sollte sich lieber eine Tätigkeit aussuchen, die dies nicht erfordert.
Von zu Hause arbeiten, bedeutet auch manchmal mit Misserfolgen fertig zu werden. Es geht nicht immer nach Plan, Aufträge platzen, Verzögerungen treten auf und manchmal hat man auch ein schwieriges Gespräch mit einem Kunden zu führen, der es einem nicht leicht macht. Daraus kann man nur lernen und es nächstes Mal besser machen.